Status: | Beschluss |
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Beschluss durch: | DAS |
Beschlossen am: | 17.01.2022 |
Antragshistorie: | Version 1 |
Impfen gegen das Corona-Virus. Jetzt!
Titel
Beschlusstext
Wir befinden uns seit zwei Jahren in einer weltweiten Pandemie. In dieser Zeit
war jede*r Einzelne gefragt, sich solidarisch zu zeigen. Dazu gehörte es,
Abstands- und Hygieneregeln konsequent einzuhalten und sich als Zeichen der
Solidarität und der Mitmenschlichkeit impfen zu lassen, sobald die Möglichkeit
dazu bestand.
Der Impfstoff wurde schnell, aber nicht auf Kosten von Sicherheit und Sorgfalt
entwickelt und zugelassen [1]. Der Impfstoff macht nicht unfruchtbar [2]. Der
Impfstoff ist keine Belastung des Immunsystems, Impfungen trainieren das
Immunsystem ohne das der Körper mit dem tatsächlichen Erreger konfrontiert wird.
Nebenwirkungen, die erst ein Jahr oder Jahre nach der Impfung auftreten sind
nicht zu befürchten [3]. Die Angst basiert anscheinend auf dem Begriff
Langzeitnebenwirkungen, die in seltenen Fällen, aber bereits Tage bis Wochen
nach der Impfung entdeckt wurden, die aber langfristig bestehen bleiben.
Seltene Nebenwirkungen (wie z. B. Hirnvenentrombosen) werden schnell entdeckt
und es wird sofort darauf reagiert. Fakt ist: Noch nie gab es Impfstoffe, deren
Sicherheit nach der Zulassung so genau untersucht wurden, da noch nie so viele
Leute in so kurzer Zeit geimpft wurden.
Die Impfstoffe schützen, aber der Impfschutz nimmt über die Zeit ab [4]. Daher
ist es wichtig einen vollständigen Impfschutz inklusive Booster-Impfung zu haben
[5], denn aktuell sind die allermeisten Personen auf den Intensivstationen
ungeimpft [6]. Der Anteil der Impfdruchbrüche steigt nur, da immer mehr Menschen
geimpft sind [7].
Geimpfte geben das Virus schon allein deswegen weniger oft weiter, da sie sich
seltener infizieren. Falls sie sich dann doch infizieren, gibt es weniger
Symptome, die das Virus an die Mitmenschen weitergeben könnten. Darüber hinaus
hat sich gezeigt, dass die Viruslast bei infizierten Geimpften schneller abnimmt
als bei Ungeimpften [8]. Man*Frau geht davon aus, dass dies auch dazu führt,
dass man*frau weniger lange ansteckend ist.
Aufgrund chronischer Krankheiten, Allergien oder weil sie zu jung sind, können
sie sich nicht alle impfen lassen. Ein Infektionsschutz besteht nur dann, wenn
sie sich in ihrem Umfeld nicht anstecken können. Sich impfen zu lassen, schützt
also nicht nur sich selbst, sondern trägt gleichzeitig zum Schutz der
Gemeinschaft und insbesondere zum Schutz von vulnerablen Gruppen bei.
Das Ende der Pandemie ist in Sicht. Nach der Pandemie wird das Corona-Virus
endemisch und ähnlich wie andere Erkältungsviren vorkommen [9]. Da dann fast
alle Menschen geimpft sind oder das Virus bereits hatten, wird davon
ausgegangen, dass das Corona-Virus dann verhältnismäßig harmlos sein wird. Das
Virus wird also nicht verschwinden.
Ziel ist es, dass wir auf Weg zur Endemie keine Intensivaufenthalte und
Todesfälle zulassen, die vermeidbar sind. Fakt ist: Bis zum Ende der Pandemie
wird, wer jetzt noch nicht geimpft ist, sich entweder impfen lassen oder sich
mit dem Virus anstecken.
Impfbereitschaft sehen wir als unsere ethische Verantwortung an
Die Vorteile der Impfung überwiegen die Nachteile bei weitem, für jeden selbst
und für die Gemeinschaft.
Als KjG setzen wir uns für ein solidarisches Miteinander ein und sehen die
Wahrnehmung des Impfangebots deshalb als unsere ethische Verantwortung - gerade
Kindern und Jugendlichen gegenüber, die nicht selbst entscheiden dürfen.
Wir appellieren an alle Menschen mit Zugang zu Impfstoff: Zeigt euch solidarisch
und lasst euch impfen!
Eine Impfpflicht könnte zu einer Spaltung der Gesellschaft führen, doch diese
ist bereits da:
Die eine Seite erkennt wegen Desinformation keine Fakten mehr erkennen und
beruht sich auf ein „faires Freiheitsverständnis“ das eigentlich Egoismus ist.
Die andere Seite (zum Glück der Großteil der Bevölkerung) wird an die Grenzen
ihrer Empathie gebracht. Geimpfte müssen sich einschränken, wegen Menschen, die
Impfungen und damit Fakten ablehnen. Geimpfte müssen sich um ihre Liebsten
sorgen, wenn diese wegen Corona oder einer anderen Krankheit auf einer
Intensivstation liegen, die voll ist [11], obwohl dies vermeidbar wäre.
Eine Spaltung entsteht nicht durch eine Impfpflicht sondern durch eine
Unterscheidung von Geimpften und Ungeimpften.
Was, wenn alle Anreize, Aufklärung und niederschwelligen Angebote nicht
ausreichen, um die Impflücke zu schließen? Kann man*frau dann eine Impfpflicht
noch kategorisch ausschließen? Wir als KjG sagen: Nein!
Keine Maßnahme ist perfekt. Eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen ist
einfach zu kontrollieren und hilft. Die Zeit tickt, denn selbst wenn sich heute
alle Ungeimpften impfen lassen dauert es noch Wochen bis der Impfstoff seine
volle Wirkung zeigt.
Natürlich wäre es besser, wenn die Menschen freiwillig und rational die beste
Entscheidung für sich treffen würden. Aber eine Impfpflicht ist immer noch
besser als eine unkontrollierte Ausbreitung des Virus und möglicherweise der
beste aktuell zur Verfügung stehende Weg.
Wir fordern als KjG vom deutschen Bundestag schnellstmöglich über eine
Impfpflicht zu debattieren und abzustimmen. Da ein langfristiger Schutz nur über
eine Erhöhung der Impfquote möglich ist, müssen Menschen dringend zum Impfen
motiviert werden und eine Impfpflicht darf nicht mehr kategorisch ausgeschlossen
werden.
Wir fordern alle ungeimpften Menschen auf, das Privileg einer Impfung
wahrzunehmen und somit die Menschen zu schützen, die sich nicht impfen lassen
können.
Bei der Bekämpfung des Infektionsgeschehens muss der Schutz von Geimpften und
denen, die sich nicht impfen lassen können im Vordergrund stehen. Personen, die
sich nicht impfen lassen, obwohl dies möglich ist, müssen dabei größere
Einschränkungen in Kauf nehmen.
Impfverweigerung ist purer Egoismus und ist nicht mit unseren christlichen
Wertvorstellungen vereinbar!
[5] https://www.spektrum.de/news/deutschland-im-coronawinter-experten-fordern-
booster-offensive/1948363
[6] Abbildung 20 & 21:
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/-
Wochenbericht/Wochenbericht_2021-10-28.pdf?__blob=publicationFile
Begründung
Erfolgt mündlich.